MAYDAY: „United“ – Ein Abend der Enttäuschung

by Marcel
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Am 30. April fand ich mich erneut auf der MAYDAY in Dortmund ein, diesmal unter dem Motto „United“. Nachdem ich zwischen 2008 und 2017 jährlich Gast war und letztes Jahr stark enttäuscht wurde, waren meine Erwartungen diesmal gedämpft.

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Wo ist die Musikalische Vielfalt?

Die Veranstaltung glänzte mit 35 Top-DJs auf vier Bühnen, inklusive Szenegrößen wie Charlotte de Witte und Adam Beyer. Trotz des beeindruckenden Line-ups waren die spürbaren Mängel nicht zu übersehen. Insbesondere die eingeschränkte musikalische Vielfalt im Vergleich zu früheren Jahren fiel mir auf. Wo einst Trance und EDM die Nächte beherrschten, dominierte diesmal fast ausschließlich Techno. Die Abwesenheit von legendären Acts wie Armin van Buuren, Paul van Dyk, Dash Berlin, ATB und Markus Schulz, die früher die Massen begeisterten, war deutlich spürbar.

Ein weiterer Kritikpunkt war die Soundqualität im Bereich der Factory, die als übersteuert und suboptimal beschrieben wurde – ein herber Schlag für den Floor, der sich auf härtere elektronische Musik konzentriert.

Zweiklassengesellschaft

Besonders enttäuschend empfand ich die Einführung der Komfortbereiche für Inhaber von Premium-Tickets. Dieser Schritt schien dem Geist der Veranstaltung und dem vereinenden Motto „United“ zu widersprechen, indem er eine klare Trennung zwischen den Besuchern schaffte und so eine Zweiklassengesellschaft förderte.

Dennoch gab es Lichtblicke. Die Organisation unternahm Schritte zur Verbesserung des Erlebnisses, wie etwa die Einführung neuer Getränkeautomaten, die die Wartezeiten an den Bars deutlich verkürzten. Auch die neu eingeführte Techno-Legend Stage war ein Versuch, die MAYDAY wieder an ihre frühere Größe anzunähern.

Trotz dieser Verbesserungen bleibt die Zukunft der MAYDAY ungewiss. Kann sie sich weiterhin als „Mutter aller Raves“ behaupten oder droht ihr der schleichende Niedergang? Es scheint, dass der Veranstalter das Konzept grundlegend überdenken muss, um die Veranstaltung für die Zukunft zu sichern.

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